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Tipps und Inspirationen zur Gartengestaltung

Warum plane ich nicht, einen Ahornbaum zu pflanzen – und was sollte ich stattdessen pflanzen?

Allgemein
2025.11.11
Warum plane ich nicht, einen Ahornbaum zu pflanzen – und was sollte ich stattdessen pflanzen?
Würden Sie einen Ahornbaum pflanzen, um schnell Schatten zu spenden? Ich erkläre Ihnen, warum ich das in meinen Gärten nicht mache, welche Nachteile er hat und welcher schnellwachsende Baum stattdessen eine bessere Wahl ist.

Bei der Gartenplanung ist es ein weit verbreiteter Wunsch, den Garten möglichst schnell schattig, gemütlich und „fertig“ zu gestalten. Viele suchen deshalb zu dieser Zeit nach schnellwachsenden Bäumen und stoßen dabei auf die Paulownie (Paulownia tomentosa). Sie wird auch in Gartencentern empfohlen, da sie ein prächtiges Laubwerk besitzt und erstaunlich schnell wächst.

Der Kaiserbaum ist im Sommer zweifellos ein dekorativer Blickfang: große Blätter, schnelles Wachstum und rascher Schatten. Daher ist es verständlich, warum die Idee, einen Kaiserbaum im Garten zu pflanzen, zunächst verlockend klingt – besonders für jemanden, der gerade in ein neu gebautes Haus gezogen ist und sich schnelle Ergebnisse wünscht.

Als Gartengestalter ist es jedoch wichtig, nicht nur die ersten Jahre, sondern auch die kommenden Jahrzehnte zu berücksichtigen. Deshalb verzichte ich in meinen eigenen Planungen bewusst auf den Kaiserbaum.

Warum ist der Kaiserbaum im Garten so attraktiv?

Die Argumente für den Kaiserbaum in Kürze:

  • Sehr schnelles Wachstum: Es kann in nur wenigen Jahren eine beachtliche Größe erreichen und spendet schnell Schatten.
  • Riesige, exotisch aussehende Blätter.
  • Es spendet im Sommer intensiven Schatten.
  • In vielen Gartenbeschreibungen wird er als „Wunderbaum“ bezeichnet.

Betrachtet man nur die ersten 5–10 Jahre, ist dies ein besonders verlockendes Angebot. Das Problem ist jedoch, dass die meisten Gartenbesitzer nicht für 5–10 Jahre planen, sondern bestenfalls für ein ganzes Leben.

Warum ich das Pflanzen des Kaiserbaums nicht empfehle?

Schnelles Wachstum hat immer seinen Preis. Der Kaiserbaum ist ein wahrer „Großverbraucher“: Er entzieht seiner Umgebung große Mengen an Wasser und Nährstoffen und gewinnt so die Energie, die er zum Wachsen benötigt. Doch wie alle schnell wachsenden Bäume endet auch sein Lebenszyklus recht schnell.

Die Aspekte, die mich davon abhalten, es als Gartengestalter zu empfehlen:

  • Aufgrund seines flachen Wurzelsystems kann es leicht umkippen und ist bei starkem Wind instabiler.
  • Durch sein Wurzelsystem kann es auf Dauer Pflasterungen, Stützmauern und Gartenanlagen beschädigen.
  • Sie ist frostempfindlich und kann schon in jungen Jahren zurückfrieren – die Krone erreicht dann oft nicht die gewünschte Form.
  • Er altert schnell, ist ein empfindlicher, kurzlebiger Baum – nach 15–20 Jahren ist er selten noch ästhetisch ansprechend.
  • Man kann ihn nicht als echten Klimabaum bezeichnen – er treibt erst spät im Frühling aus und verliert im Herbst schnell seine Blätter, daher ist seine Rolle bei der Luftreinigung, der Verbesserung der Luftfeuchtigkeit oder der Lärmminderung viel geringer als die anderer Baumarten mit permanentem Laub.
  • Apropos Laub – wir Ungarn freuen uns schon auf die vielfältigen Herbstfarben, wenn die kühlere Jahreszeit einsetzt. Beim Kaiserbaum sollten Sie dieses Schauspiel allerdings nicht erwarten – sein Laub sieht im Herbst besonders unansehnlich aus.
  • Es zeigt in mehreren Bereichen invasives Verhalten: Es kann sich durch spontanes Auskeimen und durch Samen ausbreiten, was langfristige Probleme im Naturschutz und bei der Gartenpflege verursachen kann.

Rechtliche Perspektive – was bedeutet invasiv?

Invasive Pflanzenarten sind nicht heimische Arten, die sich in natürlichen Lebensräumen ausbreiten und die einheimische Vegetation verdrängen können. Die EU-Verordnung 1143/2014 definiert Arten, die auf EU-Ebene verboten sind – ihre Verbreitung und Anpflanzung sind untersagt.

Der Kaiserbaum steht derzeit nicht auf der EU- oder Gemeinschaftsverbotsliste, wird aber im ungarischen Dekret 5/2020 (I. 31.) AM als national invasive Art aufgeführt. Dies betrifft vor allem Naturschutzgebiete und öffentliche Grünflächen, weshalb er noch in Gärten anzutreffen ist. Verantwortungsbewusste, ökologisch orientierte Planer versuchen jedoch, seine Verwendung zu vermeiden.

Mir ist wichtig, dass die gestalteten Gärten nicht nur dem Besitzer, sondern auch der Umwelt insgesamt zugutekommen. Deshalb bevorzuge ich anstelle des imposanten Baumes Baumarten, die sich gut an das sich verändernde Klima anpassen, langlebig sind und die einheimische Vegetation nicht gefährden.

Was sollten wir stattdessen pflanzen?

Wer einen schnellwachsenden, schattenspendenden Baum sucht, der den Garten lange Zeit verschönert, hat zum Glück einige gute Alternativen. Ich plane häufig die folgenden Arten in Gärten der Kreise Zala, Vas und Somogy.

  • Celtis australis – Südlicher Peitschenbaum (40–60 cm/Jahr) – Ausgezeichnete Klimatoleranz, mediterraner Charakter, langlebiger, schattenspendender Baum, der Hitze und Trockenperioden verträgt.
  • Gleditsia triacanthos 'Skyline' – dornenlose Gleditsie (35–55 cm/Jahr) – Luftiges Laub, gut verträglich mit Trockenheit und Stadtklima. Passt sowohl in moderne als auch in naturnahe Gärten.
  • Tilia tomentosa – Silberlinde (35–50 cm/Jahr) – Diese langlebige Art spendet tiefen Schatten und wächst nicht zu wuchernd. Ihre silbrig schimmernden Blattunterseiten machen sie besonders dekorativ und verleihen dem Garten ein reizvolles Laubwerk, das sich sanft im Wind wiegt.

Zusammenfassung – Welchen Baum sollten Sie für Ihren Garten wählen?

Der Kaiserbaum mag auf den ersten Blick attraktiv erscheinen: Er wächst schnell, spendet rasch Schatten und wirkt exotisch. Allerdings ist er kurzlebig, frostempfindlich, flachwurzelnd, neigt zum Wuchern und ist aus ökologischer Sicht keine ideale Wahl für einen langfristig angelegten Garten.

Der Garten ist nicht für ein paar Sommer, sondern für viele Jahre, Jahrzehnte angelegt. Deshalb bevorzuge ich bei HÉDENkert Design Baumarten, die gut mit dem veränderten Klima zurechtkommen, dauerhaften, nutzbaren Schatten spenden, zum Stil des Gartens passen und keine Gefahr für die Umwelt darstellen.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Kaiserbaum

Wie schnell wächst der Kaiserbaum?
Der Kaiserbaum wächst sehr schnell: Unter guten Bedingungen erreicht er innerhalb weniger Jahre eine beachtliche Größe, aber aufgrund seines schnellen Wachstums ist sein Holz schwach und kurzlebig.

Gilt der Kaiserbaum in Ungarn als invasiv?
Er steht zwar nicht auf der EU-Liste verbotener Arten, ist aber in Ungarn als national invasive Art gelistet und wird daher bei verantwortungsvoller Gartengestaltung nicht empfohlen.

Welchen Baum sollte ich anstelle einer Platane wählen, wenn ich schnell Schatten haben möchte?
Langfristige Alternativen sind der Südliche Peitschenbaum (Celtis australis), die dornenlose Gleditsie (Gleditsia 'Skyline') oder die Silberlinde (Tilia tomentosa).

Die beste Wahl hängt immer vom jeweiligen Standort, dem Boden, dem Klima und dem Gartenstil ab – eine individuelle Gartenplanung oder Beratung kann dabei helfen.

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